Vor einiger Zeit war ich bei Freunden zu Gast. Während des Essens kamen wir auf das Thema Diabetes zu sprechen, weil Paul – auch er Gast an diesem Abend – seit einiger Zeit mit dieser Diagnose leben muss. Er erzählte von den Gründen, die bei ihm zu dieser Krankheit geführt haben: «Einerseits hatte ich viel Stress, andererseits bewegte ich mich zu wenig, ernährte mich falsch und gab zu oft meiner Lust auf Süsses nach.»

Nach einer Standortbestimmung hat er sein Leben verändert, die Prioritäten neu gesetzt und die Ernährung vollkommen umgestellt. «Das macht mich aber nicht zu einem komplizierten Gast», lachte er. «Ich muss bei allem nur auf die richtige Menge achten. Nur mit den süssen Gelüsten ist es etwas schwierig, denn Diabetikerschokolade ist nicht gerade nach meinem Geschmack.»

Das war nicht das erste Mal, dass ich hörte, dass Diabetikerschokolade vielen nicht schmeckt. Umso überraschter war ich, als ich in Luzern in einem Fachgeschäft eine helle und auch eine dunkle Schokolade ohne Zucker fand. Ich durfte beide Sorten probieren und sie schmeckten mir sehr gut. Ich konnte – was mich erstaunte – keinen Unterschied zu einer «normalen» Schokolade feststellen. Was hatte es also auf sich mit der Abneigung gegen Diabetikerschokolade? Mir wurde erklärt, dass es in diesem Bereich eben sehr grosse Unterschiede gebe.

Nun, ich wollte wissen, was Paul davon hält und kaufte je eine helle und dunkle Tafel, die ich ihm letzte Woche überreichte. Heute hat er mich angerufen: «Ich habe schon viele verschiedene Schokoladen für Diabetiker probiert, aber eine geschmacklich so hervorragende Leckerei ist mir ja noch nie untergekommen!»

Und Sie können es sich denken: Ja, nächste Woche ist er bei uns zu Gast!